Montag, 9. November 2015

Sehr spontane Heissluftballonfahrt

Letzten Freitag durfte ich eine sehr spontane Heissluftballonfahrt machen. Kurz nach dem Mittagessen rief mich meine beste Freundin an und fragte, was ich denn am Nachmittag vorhabe. Eigentlich wollte ich in die IKEA... Sie meinte aber, ich solle schauen, dass ich die Kinder irgendwo versorgt bekäme, denn sie würde mich auf einen Heissluftballonausflug mitnehmen.
Im ersten Moment war ich völlig sprachlos. Sie hatte am morgen im Radio an einem Wettbewerb mitgemacht und am Mittag kam das Telefon, sie hätte gewonnen und dürfte jemanden mitnehmen.
Ich hab natürlich sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt und meine Kinder bei der Nachbarin untergebracht (Danke nochmal!!). Um halb zwei gings dann los Richtung Rothrist. Dort trafen wir beim Park&Pool unseren Piloten und seinen Begleiter. Beides Spanier, sprachen kein Wort Deutsch, nur Englisch mit krassem spanischem Akzent. Danach kamen noch der Chef von ballonpilot.ch sowie zwei weitere Teams mit Ballon dazu.


Auf einer Wiese in Riken haben wir dann unseren Ballon ausgepackt. Wir durften mit dem speziellen Handy-Ballon fahren. Der ist 35m hoch und nur Piloten mit sehr vielen Fahrstunden dürfen den fahren. Daher der Spanier. In Spanien ist Ballonfahrer ein Beruf, in der Schweiz nur ein Hobby.


Mit dem Ventilator wurde die Luft in den Ballon geblasen, damit diese dann mit dem Feuer erwärmt werden konnte.


Und dann ging es schon los! Zusammen mit den zwei anderen Ballons fuhren wir Richtung Oftringen.


Irgendwie kamen wir aber nicht so richtig in die Höhe. Der Wald blieb immer sehr nahe...


Unser Pilot meinte dann, dass sich oben im Ballon eine Klappe geöffnet habe, die eigentlich nur zur Landung geöffnet werde. Ihr seht im unteren Foto das blaue Dreieck am Rand des weissen Rings. Dadurch ging konstant viel Luft verloren und wir konnten nicht an Höhe gewinnen.


Also mussten wir wieder landen. Die letzte Baumkrone vom Wald haben wir noch mitgenommen und sind dann auf der Wiese dahinter gleich gelandet.


Der Pilot hat dann die Luft aus dem Ballon gelassen, die Klappe wieder geschlossen und besser befestigt. Danach haben wir wieder Luft reingeblasen und konnten wieder starten.


Und dann sind wir endlich gestiegen! Das höchste was ich auf dem Messgerät gesehen habe waren 500m. Und wir hatten nur ein T-Shirt an. Es war so wahnsinnig warm. Gut, das Feuern für den Ballon trug auch seinen Teil dazu bei...



Nach knapp 2 Stunden begaben wir uns dann wieder in den Landeanflug. Als der Korb auf dem Boden aufgesetzt hatte, durfte ich die während der Fahrt strengstens verbotene rote Leine ziehen und die grosse Klappe an der Spitze des Ballons öffnen.


Sofort fiel der Ballon in sich zusammen. Danach hiess es zusammenpacken. Die Luft musste wieder raus aus der Hülle. Das passierte mit ganzem Körpereinsatz. Nun verpackten wir den Ballon in den kleinen Anhänger (vorne links im Bild). Das ging nur mit Hopsen und Stopfen.


Alles in allem ein wahnsinnig geniales Erlebnis! Ich habe mich gefühlt wie ein Vogel, einfach Hammer! Aber das beste daran war, dass es vollkommen spontan und gratis war. Ansonsten würde dieser Spass pro Person 390.- kosten.

Mixed Media Monday #9

Und schon wieder ist Montag!

Diese Seite wurde inspiriert durch die Sendung "Arrow", aber auch dadurch, dass ich selber Bogenschützin bin. Ich hab mir auf dem Internet ein Bild gesucht, welches mir gefiel und dann versucht, es so gut wie möglich abzuzeichnen. Erst hab ich mit Bleistift eine grobe Skizze gemacht und dann direkt mit Acrylfarben gemalt. Die ganzen Schattierungen waren nicht einfach und ich habe teilweise 4-5 mal drüber gemalt, bis ich endlich zufrieden war. Mit dem Resultat bin ich echt zufrieden. Allerdings fühlt sich die Seite noch nicht fertig an, aber ich weiss auch nicht, was fehlt. Vielleicht schlägt irgendwann die Inspiration zu, wenn ich das Bild mal anschaue. Aber bis dahin bleibt die Seite einfach so.



Sonntag, 1. November 2015

Album Budapest

 Hallo zusammen

Heute zeige ich euch ein Minialbum, welches ich in den letzten Wochen fertiggestellt habe. Letzten Herbst waren mein Mann und ich in Budapest. Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist nicht so meine Stadt. Es gibt ein paar sehr schöne Gebäude, die mir sehr gefallen haben. Aber die Stadt selber konnte mich nicht überzeugen.



Es gibt irgendwie nur eine einzige Einkaufsmeile mit vielen Geschäften. Kaum geht man jedoch eine Gasse weiter nach hinten, ist alles verwahrlost und verlassen. Ich fühlte mich manchmal richtig unwohl.


Trotzdem bin ich froh, dort gewesen zu sein. Das Parlament (Bild oben) war einfach wunderschön!!


Auch das Schloss oben auf dem Berg mit den alten Häusern ringsum gefiel mir.


Abends wollten wir noch ein bisschen um die Häuser ziehen, aber irgendwie haben wir es nicht geschafft, das Passende zu finden. Am Schluss sind wir in einem irischen Pub gelandet und haben Guinness resp. Kilkenny getrunken.


Was allerdings auch noch toll war: tagsüber gab es überall Foodstände, wo man lokale Spezialitäten kaufen konnte. Das Essen war echt lecker und zu einigermassen günstigen Preisen erhältlich.

Aber wie schon gesagt, mich würde es da nicht nochmal hinziehen. Ich konnte einfach nicht warm werden mit der Stadt und auch den Leuten.

Freitag, 30. Oktober 2015

Crafty Friday #9: Wochenplaner für die Jungs

Diese Woche hab ich das Bastelprojekt ausgesucht. Meine Jungs wollen immer wieder mal gerne mit Ihren Freunden abmachen oder fragen mich, was sie denn los haben. Dadurch entstand die Idee für einen Wochenplaner. 



Jeder hat seinen eigenen, mit all seinen Terminen wie Schule, Sport und Musikunterricht. So haben sie auch den Überblick, wo sie freie Zeit zum Abmachen haben. Und ausserdem müssen sie nicht immer in meiner Agenda "nuschen" und dann finde ich die Hälfte wieder nicht mehr, weil irgendwo ein wichtiger Zettel rausgefallen ist.




Die beiden Whiteboards/Pinwände (kombiniert) hab ich für je SFr. 12.00 im McPaperland gekauft. Mit Washi-Tape haben wir das Whiteboard in die 5 Wochentage eingeteilt. Auf dem PC haben wir dann die wiederkehrenden Termine wie Schule, Sport und Musik in einer Tabelle ausgedruckt und mit Bildern verschönert, laminiert und mit Magnetstreifen (aus dem Do it der Migros) versehen.




Die Stecknadeln sind selbstgemacht. Dazu hab ich in meinem Fundus klare Glasnuggets hervorgeholt, die Rückseite mit Weissleim bestrichen und dann mit Glitzer bestreut. Nachdem die erste Schicht getrocknet war, kam noch eine zweite Schicht Leim drauf, quasi als Versiegelung. Dann hab ich von alten Stecknadeln soviel abgeschnitten, dass eigentlich nur noch der Metallstift mit etwas Plastik übrig war und mit Heissleim auf die Rückseite der Nuggets geklebt.




Zum Schluss haben wir noch aus verschiedenen Buchstaben aus meinem Scrapbooking-Vorrat die Namen mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Auf der linken Seite kam noch eine Wäscheklammer hin. Dort können all die "Termine" aufbewahrt werden, welche zwar regelmässig sind, jedoch nur alle 2 Wochen vorkommen.







Die Jungs haben dann gleich noch mit ihren Freunden abgemacht, damit sie auch gleich noch was zum reinschreiben haben *grins*


Montag, 26. Oktober 2015

Mixed Media Monday #8

Grundlage für diese Seite waren die beiden Rehe. Keine Angst, die hab ich nicht selber gezeichnet. Sie stammen aus einem älteren Buch über die Säugetiere dieser Erde. Die habe ich dann mit etwas Hintergrund (das Gras zwischen den Beinen) ausgeschnitten und aufgeklebt. Danach hab ich mit Gelatos den Hintergrund vom Bild aufgenommen und über die ganze Seite weitergeführt, damit es so aussieht, als wäre alles ein grosses Bild. Mit verschiedenen Akzenten habe ich dann noch ein bisschen die Übergänge kaschiert.




Freitag, 23. Oktober 2015

Crafty Friday #7: Schneekugeln

Da ich diese Woche bereits das erste Mal Frost auf unserem Auto vorfand, hab ich mich entschieden, dass auch beim Basteln langsam aber sicher der Winter anfangen kann.
Meine Jungs sind immer ganz fasziniert, wenn sie irgendwo in einem Geschäft Schneekugeln sehen. Die müssen sie dann xmal schütteln und zuschauen, wie der Schnee langsam wieder runterfällt. Drum haben wir diese Woche unsere eigenen Schneekugeln gemacht. Dazu braucht ihr:

ein Configlas oder sonst ein festverschliessbares Glas mit Deckel
Destilliertes Wasser (gibts günstig in der Haushaltsabteilung)
Plastiktiere, Kunststoffbäume etc.
Wasserfester Klebstoff
grober Glitzer

Ich habe noch flüssiges Glyzerin gekauft (Drogerie/Apotheke). Ein paar Tropfen davon sollen den Glitzer langsamer fallen lassen. Allerdings finde ich, dass es das nicht braucht. Der Unterschied war nur gering.


Als erstes wird mit dem wasserfesten Leim die "Landschaft" auf die Innenseite des Deckels geklebt. Komplett trocknen lassen. Wir haben es zuerst mit Heissleim gemacht, aber der hält im Wasser nicht so gut. Mit Sekundenleim gings besser.
Wie ihr seht, sind bei uns am Schluss andere Figuren drin. Der Hase war dann doch etwas klein.


Dann füllt ihr das Glas bis ca. einen halben Zentimeter unter den Rand mit destilliertem Wasser. Dann kommt der Glitzer rein. Die Menge ist sehr individuell, wir haben doch recht viel rein geworfen. Erst hatten wir diesen künstlichen Schnee ausprobiert. Da dieser aber aus kleinen Plastikfetzchen besteht, ist der Schnee am Schluss nach oben gestiegen statt zu fallen. Also mussten wir ihn weglassen. Wer möchte kann auch noch ein paar kleine Sternchen oder ähnliches hineingeben.


Zum Schluss wird dann der Deckel aufs Glas geschraubt, fest zugemacht und ihr seid schon fertig!




Hier noch der Glitzer, den ich benutzt habe. Der ist aus der Bastelabteilung der Migros. Wir hatten zuerst ganz feinen Glitzer, aber der ist auch immer wieder an die Wasseroberfläche gestiegen oder hat sich gar nicht richtig mit dem Wasser mischen lassen und blieb an der Oberfläche haften.


Montag, 19. Oktober 2015

Mixed Media Monday #7

Weniger ist mehr... Könnte man bei dieser Seite sagen. Es gibt Zeiten, da fliessen die kreativen Säfte mehr und es gibt Zeiten, da fliessen sie eben weniger. 
Hier wollte ich einfach was ins Art Journal machen, aber irgendwie fehlte die grosse Inspiration. Die farbigen Wellen waren eigentlich mal Patterned Paper, aber die hab ich x-mal übermalt. Nur damit sie am Schluss uni daherkommen konnten.Nichts desto trotz braucht es ab und zu auch mal solche Seiten.


Freitag, 16. Oktober 2015

Crafty Friday # 6: Igelhaus für den Winter


Sooo, schon etwas spät, aber immer noch rechtzeitig liefere ich euch den Beitrag zum Crafty Friday.

Beim Aufräumen und winterfest machen unseres Garten kam ganz schön viel Laub zusammen. Da wir bei uns gerne mal Igel haben, kam den Jungs die Idee zum Igel-Überwinterungshaus.
Kurz gegoogelt und dann gleich losgelegt.


Sehr wichtig ist, dass unter dem ganzen Laub mit Holzbrettern ein Boden ausgelegt wird. Sonst kommt die Feuchtigkeit vom Boden hoch. Danach hab ich den Jungs freie Hand gelassen und sie haben so ziemlich alles einfach auf einen Haufen gelegt. An einer Stelle haben sie eine kleine Öffnung gelassen als Eingang.


Nun warten wir gespannt, ob ein Igel in unsere kleine Villa einzieht.




Montag, 12. Oktober 2015

Mixed Media Monday #6

Hallo zusammen
Vielleicht habt ihr euch gefragt, wo denn letzte Woche meine Beiträge geblieben sind. Ich war in den Ferien und hatte vorher noch so viel zu erledigen, dass ich es nicht einmal mehr geschafft habe, mich für die Ferien abzumelden. Aber jetzt bin ich wieder da und hier kommt die nächste Seite.

Diese Seite entstand zusammen mit meinem Sohn Tao (zu der Zeit 6 Jahre alt). Er wollte auch unbedingt mal mithelfen. Nachdem wir den Hintergrund mit Gelatos gemacht hatten, kam als nächstes dieser türkise Pompom drauf. Der war sehr wichtig für ihn. Dann hat er einfach noch alles andere, was ihm gefallen hat drauf gemacht. Am Schluss durfte Mami noch ein bisschen verzieren. Et voilà!



Freitag, 2. Oktober 2015

Crafty Friday #5: Öl-Lavalampe oder wieso lässt sich Wasser nicht mit Öl mischen

Mein Grosser ist wahnsinnig fasziniert von allem, was mit Wissenschaft zu tun hat. Daher liebt er Experimente. Dieses mal haben wir ein einfaches 5-Minuten Experiement zum Thema Dichte gemacht. Dazu braucht ihr:

  • ein dicht schliessendes Gefäss (PET-Flasche oder Configlas)
  • Wasser
  • Speiseöl (möglichst klar)
  • Lebensmittelfarbe
  • Trichter



Füllt das Gefäss mit Hilfe des Trichters zur Hälfte mit Wasser. 


Gebt ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe dazu. Dann füllt ihr den Rest mit dem Öl auf, möglichst bis kurz vor dem Überlaufen. Jetzt kommt der Deckel drauf


Verantwortlich für dieses Schauspiel ist die Tatsache, dass das Öl leichter ist als Wasser. Physikalisch ausgedrückt bedeutet das: Das Öl hat eine geringere Dichte als Wasser. Dichte bezeichnet die Masse im Verhältnis zum Volumen (das ist der Rauminhalt). Ganz direkt gesagt: 1 Liter Öl wiegt weniger als 1 Liter Wasser. Wie ein Stück Holz (das auch eine geringere Dichte hat als Wasser) schwimmt es oben auf der Wasseroberfläche. Öl hat noch eine andere Eigenschaft: es ist hydrophob. Das kommt aus dem Griechischen: "hydro" heisst Wasser und "phob" heisst ängstlich. Öl kann also Wasser nicht leiden, deshalb verbindet es sich nicht damit. Normalerweise mischen sich Flüssigkeiten, wenn man sie zusammengiesst - Limo und Cola, Kirschsaft und Bananensaft, Apfelsaft und Mineralwasser... nicht aber Wasser und Öl.


Wenn ihrs richtig blubbern lassen wollt, dann schmeisst noch eine Brausetablette hinein. Durch das Auflösen der Tablette steigen Gase nach oben und nehmen etwas Wasser mit. Über dem Öl platzen die Blasen auf und das Wasser schwebt durch seine grössere Dichte wieder nach unten. Ihr könnt euch dazu auch das Video von "Wissen macht Ah!" anschauen.

Dienstag, 29. September 2015

Mixed Media Monday #5

Entschuldigung die Verspätung!! Obwohl ja eigentlich Ferien sind und ich genügend Zeit haben sollte...Naja, gestern sind die Jungs in ein Kindercamp, da musste ich am Morgen noch ein bisschen organisieren und machen. Dann bin ich arbeiten gegangen und hatte mehr zu tun als mir lieb war.Drum gings dann voll vergessen.

Meine Inspiration für diese Seite war eine Feentarotkarte, die ich irgendwo rumliegen hatte. Am schwierigsten für mich war da wieder die anatomisch korrekte Zeichnung der Fee. Ist mir aber auch wieder mal gar nicht soo schlecht gelungen. Durch den schwarzen Hintergrund kommen die Farben so richtig zum Leuchten. Natürlich hab ich auch mit Glitter nicht gespart. Es gibt bei mir wohl keine Art Journal Seite ohne Glitter.



Freitag, 25. September 2015

Crafty Friday #4: Eulenmuffins

Auch diese Woche gibt es was ganz Einfaches. Ideal, wenn ihr mal auf die Schnelle ein paar süsse und optisch für Kinder interessante Cupcakes braucht. Für die Küchlein nehmt ihr euer Lieblingsrezept, bei mir war es Schokolade. Die Augen sind aus Oreo-Cookies. Pro Muffin braucht ihr 2 Cookies. Eine braune Seite abdrehen, der Teil mit der weissen Füllung wird das Auge. Die Pupillen sowie der Schnabel sind M&Ms. Alles am besten mit Zuckerguss auf den Cupcake kleben. Et voilà.


Unterdessen merkt ihr vielleicht schon, bei meinen Kindern muss es möglichst einfach sein, schnell gehen und am Schluss einigermassen gut aussehen. Ich hoffe, dass wir auch mal ein anspruchvolleres Projekt angehen können. :-)


Donnerstag, 24. September 2015

Reisebericht aus Manchester

Es wird mal wieder Zeit für einen Reisebericht!

Letztes Wochenende war ich mit meiner Schwester in Manchester. Sie hat dort für ihr Fotostudio einen Kurs im Fotografieren von Neugeborenen besucht. Und ich bin als Verstärkung mit gegangen.

Wir sind am Freitag Abend mit Easyjet ab Basel geflogen. Der Flug von 90 Minuten war problemlos. In Manchester gelandet, mussten wir vom Gate bis zur Passkontrolle gute 10 Minuten laufen. Die Korridore wollten beinahe kein Ende nehmen. Bei der Passkontrolle wollte ich dann möglichst schnell hindurch kommen und hab vor lauter Herrje der Beamten meine ID über den Tresen hinweg in den Schoss geworfen.

Nach einer kurzen Orientierung ausserhalb des Flughafens, haben wir zielstrebig den Bahnhof angesteuert. Unser Hotel war nur eine Station vom Flughafen entfernt in Heald Green. Am Ticketautomaten stellte sich dann die Frage, welche Linie das nun ist. Meine Schwester fand dann irgendwo einen Streckenplan und so konnten wir uns problemlos und spottbillig für je £1.80 unser Ticket lösen.
Auf dem Perron stellte sich dann die nächste Frage: wo bitte schön fährt unser Zug? Die haben da zwar auch so Anzeigetafeln, aber wenn man nicht ortskundig ist, hat man keine Ahnung, ob der Zug dann auch an der gewünschten Station hält. Wir sind dann auf jedes Perron (Gottseidank waren es nur 4) und haben geschaut, wo der Zug überall hält. Beim vierten waren wir richtig und stellten fest, es dauert noch 30 Minuten bis der nächste (und für diesen Tag auch der letzte) Zug fährt. Schwein gehabt. Da es schon auf die 23 Uhr zu ging, versuchten wir, das Hotel über unsere späte Ankunft zu informieren. Leider hat aber niemand abgenommen. Somit liefen wir Gefahr, vor verschlossenen Türen zu stehen.

Um kurz nach 23 Uhr kam dann unser Zug und brachte uns schnell und bequem nach Heald Green. Das Hotel befindet sich dort keine 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. Unsere Sorgen bezüglich verschlossener Türen waren jedoch unbegründet. Der Nachtportier sah uns offenbar kommen und noch bevor ich die Hand an der Tür hatte, hörte ich ein Klicken und die Tür war entriegelt. Keine 15 Minuten später waren wir im Zimmer, Zähne geputzt und hatten die Lichter gelöscht. Unser Zimmer hat übrigens für zwei Nächte, ohne Frühstück nur £78 gekostet.

Am Samstag Morgen wurden wir vom Telefon geweckt. Mein Schwager wollte wissen, ob wir gut angekommen sind. Allerdings war bei uns durch die Zeitverschiebung (-1 Stunde) erst kurz vor 7 Uhr. War aber nicht weiter schlimm, um 7.15 hätte der Wecker sowieso geklingelt.
Wir machten uns parat, meine Schwester musste um 8.20 auf den Zug um eine Station weiter an ihren Kurs zu gehen. Wir hatten das Zimmer ohne Frühstück gebucht, daher besorgten wir uns in einem nahe gelegenen Shop was zu trinken, einen Apfel und ein Knusperjoghurt.
Das Zugticket konnten wir am Bahnhof am Schalter lösen. Mein Ticket kostete für in die Stadt und zurück gerade mal £3.70! Meine Schwester stieg also an der nächsten Haltestelle aus und ich fuhr alleine weiter in die Stadt.

In Manchester Picadilly bin ich dann mal ziemlich planlos drauf los gegangen und hab geschaut, wo es mich hinbringt. Als ich in Picadilly Gardens ankam, fragte ich nach dem Tourist office, von dem ich wusste, es musste da sein. Nur leider öffnete das erst in einer halben Stunde. Nebenan war ein Büro von den Verkehrsbetrieben, also fragte ich da nach einem Stadtplan und hab einen gekriegt.

Die Läden waren aber immer noch alle zu, die machten erst um 9.30 Uhr auf. Ausser Primark, der hatte schon offen. Also bin ich da rein und kam fast nicht mehr raus. Einige von euch mögen Primark ja kennen, aber ich war das erste Mal da drin. Die haben da echt cool Klamotten und Accessoires und zu Preisen... Nach gut 45 Minuten kam ich mit einer grossen Einkaufstasche wieder raus und hatte nur um die £50 ausgegeben. Blöd nur, wie soll ich gemütlich eine Stadt erkunden, wenn ich schon am Morgen früh eine so grosse Tasche dabei habe?

Gleich neben Primark befindet sich das Arndale Center. Das ist ein Shopping Center mit über 240 Geschäften und Restaurants.


Dort hab ich dann die nächsten 1.5 Stunden verbracht. Allerdings hab ich kaum was gekauft, nur ein Spielzeug für Tao. Als ich rauskam auf den Exchange Square (gleich hinter dem Arndale Center) musste ich mich mal setzen und ausruhen. Von hier aus hatte man eine tolle Aussicht auf diese paar Fachwerkhäuser. In mitten all der modernen Hochhäuser stehen da eine gute Handvoll dieser wunderschönen Gebäude. Die meisten davon sind Pubs oder Hotels. Je später der Tag wurde, um so mehr Leute hatte es hier.




Hinter diesen Fachwerkhäusern steht die Kathedrale von Manchester. Auch sie geht beinahe ein bisschen unter nebst all den neuen und hohen Häusern drum herum. Als ich reinwollte, fand drinnen gerade ein Konzert mit Trompete und Piano statt. Hab mich dann ein paar Minuten reingesetzt und gelauscht. Die beiden Frauen spielten echt fantastisch.



Ich bin dann aber wieder gegangen und wollte nach dem Konzert nochmal zurückkommen, um die Kathedrale auch von innen noch genauer anschauen zu können. Also bin ich mit dem Zug wieder zurück ins Hotel, hab meine Tasche abgeladen und bin mit dem gleichen Ticket wieder zurück in die Stadt. Ich nehme nicht an, dass das legal war, aber ich weiss nicht wie die hätten feststellen können, ob ich das Ticket schon mal gebraucht hatte. Man muss die Tickets weder stempeln noch irgendwo scannen oder sonst was. Der Kondikteur wollte nur wissen, ob ich ein Ticket habe. Ich bezweifle, dass der gesehen hat, ob es überhaupt gültig ist resp. ob ich damit schon gefahren bin.

Nachdem ich also wieder in der Stadt war, ging ich zurück zur Kathedrale und schaute sie mir von innen an. Die ist echt speziell. Am besten gefielen mir die Decken aus Holz. Nur noch schöner war der Chor.





Der befand sich im Herzen der Kathedrale, wie ein kleiner separater Raum. Und diese Schnitzereien waren einfach fantastisch.

Danach bin ich noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, aber ich fand nichts mehr, was ich noch hätte anschauen wollen. Geshoppt hatte ich eigentlich für einen Tag auch genug. Also setzte ich mich am Exchange Square wieder hin und guckte den Leuten in den Pubs zu. Eigentlich hätte ich auch grosse Lust auf ein Bier gehabt, aber so alleine ist das einfach nicht so prickelnd.
Gleich neben mir sassen drei Engländer, alle mit einem Bier in der Hand. Nach ungefähr 10 Minuten hat mich einer von denen angesprochen und nach ein bisschen Smalltalk wurde ich auf ein Bier eingeladen. Wir haben dort noch ca. eine Stunde zusammen gesessen und geplaudert. Reese (derjenige der mich angesprochen hat) war ein total anständiger Typ. Der hat mir im Verlauf des Abends seine halbe Lebensgeschichte erzählt. Seine beiden Kumpels, Alex und Paul, waren weniger gesprächig oder schienen an einer Bekanntschaft mit mir einfach nicht so sehr interessiert.
Vom Exchange Square sind wir dann in ein Pub ("Moon under Water") weitergezogen und haben dort noch mal ne Runde Bier getrunken, dieses Mal auf meine Rechnung. Das war den Jungs erst gar nicht recht. Aber ich habe drauf bestanden. Langsam aber sicher hatte ich auch Hunger und ich hatte auch keine Lust, dass mir das Bier zu schnell in den Kopf steigt. Also wollte ich ein paar Pommes bestellen. Das hat dann gleich Reese übernommen und sie auch bezahlt. Im nächsten Pub ("Walkabout") wurde dann wieder eine Runde Bier bestellt, die haben wieder die Jungs bezahlt. Ich bin dann aber auf Wasser ausgewichen, weil ich das Bier dann doch langsam gespürt habe. Mit Reese konnte ich echt gut quatschen, obwohl sein Manchester-Dialekt nicht immer einfach zu verstehen war. Er hat mir auch immer wieder versichert, dass ich problemlos sofort gehen könne, sollte ich mich nicht mehr wohl fühlen mit den Jungs. Ich solle es einfach nur sagen. Er hat sich auch ständig für seine zwei Freunde entschuldigt, die zwischendurch ein paar obszöne Sprüche fallen liessen (die allerdings nicht auf meine Rechnung gingen).
Als sie dann mit dem Taxi irgendwohin an eine Party wollten, habe ich mich dazu entschieden, die Jungs zu verlassen. Ich sagte Reese, mir wäre nicht wohl dabei, mit ihnen irgendwo hin zu fahren, wo ich mich nicht auskenne und den Rückweg wohl nicht mehr finden würde. Er hat es zwar schade gefunden, fand es aber ok. Er hat mir sogar noch das Taxi an den Bahnhof bezahlt.
Ich muss ehrlich sagen, ich hab sowas ja noch nie gemacht. In einem fremden Land einfach mal mit Leuten mitzugehen, die man gerade erst kennengelernt hat. Vorallem nicht als Frau alleine mit Männern. Aber dieser Reese hat mich echt erstaunt, mir ist noch selten ein so anständiger Mensch begegnet. Sowieso empfand ich die Leute in Manchester als extrem hilfsbereit und aufgeschlossen. Es war absolut kein Problem, mit irgendwem ins Gespräch zu kommen. Man hatte richtig das Gefühl, die warten drauf. Eine tolle Erfahrung.

Auf jeden Fall bin ich heil nach Hause gekommen. Meine Schwester wartete schon auf mich. Die hatte ja keine Ahnung wo ich war. Mit meinem Prepaid-Handy hatte ich es tunlichst vermieden, sie anzurufen oder ihr ohne Wi-Fi eine Nachricht zu schicken.

Am Sonntag Morgen sind wir dann nach dem Auschecken wieder in die Stadt gefahren, diesmal zusammen. In Manchester haben die Läden auch am Sonntag offen (12-18 Uhr). Leide waren wir bereits um 9 Uhr da ergo hatte noch alles geschlossen. Wir sind dann noch ein bisschen durch die Stadt spaziert. Vor dem Arndale Center haben wir noch einem Strassenmusikanten zugehört. Von denen gibts einige. Was mich aber am meisten gewundert hat war, wie spendierfreudig die Passanten waren. Bei uns wartet ein Musikant ja ewig, bis ihm einer was in die Mütze schmeisst. Und dann ist es meistens nur Kleingeld. In Manchester wirft ca. alle 20 Sekunden einer was in den Hut und zum Teil nicht gerade wenig. Meistens kriegen die ein paar Pfund, sprich mehrere Franken.
Auch der Entfesslungskünstler, dem ich am Samstag zu geschaut hatte, konnte sich am Schluss seiner Performance kaum vor all den Leuten retten, die im was in die Tasche geben wollten. Einfach fantastisch.

Wir haben dann im Primark, Arndale Center und dem Hard Rock Cafe noch ein bisschen geshoppt und um kurz nach 2 sind wir zurück ins Hotel, um die Koffern zu packen. Natürlich hatten wir dann gerade noch den Zug zum Flughafen verpasst und der nächste kam erst in 45 Minuten. Also haben wir uns ein Taxi bestellen lassen und wurden zum Flughafen gefahren. Eigentlich hatten wir ja keinen Stress, aber wir hatten auch keinen Bock, solange am Bahnhof zu warten.

Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen hats dann bei meiner Schwester gepiepst (bei der ist ja jedes Mal was *grins*) und mein Koffer wurde durchsucht. Ich hatte für meinen Mann für die Fasnacht einen Flachmann gekauft, der natürlich mehr als 100ml Fassungsvermögen hatte. Auf dem Scan war allerdings nicht ersichtlich, dass er leer war. Also musste ich ihn aus dem Koffer holen und zeigen, dass er tatsächlich leer war. Danach musste der Koffer nochmal durch den Scan, dann war alles paletti.

Mit unserem letzten Bargeld haben wir uns noch Abendessen gekauft und für die Kinder noch was aus dem Dutyfree.

Der Rest der Reise verlief dann störungsfrei und um kurz nach 22 Uhr war ich zu Hause.

Ich empfehle jedem, der ein Wochenende nur shoppen will, ohne noch gross Sightseeing zu machen: geht nach Manchester!! Es lohnt sich! Ich werde da auf jeden Fall noch mal hingehen.