Nach einer seeeehr langen Sommerpause melde ich mich mit einem Erlebnis der nicht alltäglichen Art zurück.
Letztes Wochenende habe ich mir einen kleinen, im geheimen gehegten Wunsch erfüllt. Ich war an einem Survival Wochenende!
Am Freitag Nachmittag um 16.00 hatte ich mich im Kanton Zürich bei einem Wald einzufinden, wo ich dann zusammen mit 5 anderen Teilnehmern vom Leiter des Wochenendes abgeholt wurde. Mit Sack und Pack (sprich Schlafsack, Isomatte und Kleidern sowie einem Messer) gings 20 Minuten durch den Wald zum Camp. Dort mussten wir uns als erstes einen Unterschlupf bauen. Nach gut 3 Stunden hatten wir jeder ein sogenanntes Shelter gebaut, welches mehr oder weniger dicht war. Der Leiter hatte unterdessen schon Feuer gemacht. Abendessen war jedoch Fehlanzeige...
Am nächsten Morgen (ohne Frühstück) war dann erst mal etwas Theorie angesagt. Was ist ein gutes Messer, wie benutze ich es korrekt etc. Bevor wir dann zum Mittagessensammeln aufgebrochen sind, gabs doch noch für jeden ein Rüebli und eine Scheibe Brot.
Auf einer ca. 2 stündigen Wanderung erklärte er uns dann, welche Pflanzen, Blätter, Beeren und Wurzeln man essen oder als Arznei brauchen konnte. Zum Zmittag gabs eine Brennnesselsuppe mit Bärlauchzwiebeln und Wurzeln der ährigen Teufelskralle. Zur Stärkung durften wir noch ein paar Kartoffeln reinschmeissen. Echt lecker!
Am Nachmittag kam dann das Thema Feuer machen. Er zeigte uns diverse Varianten und wir durften dann auch selber ran und mit Feuerstahl und Tampons Feuer machen. Macht riesig Spass! Wer sein Feuer 5 Minuten am Brennen halten konnte, bekam sogar als Dessert noch ein Schöggeli!
Die zweite Nacht war etwas weniger angenehm, ein starker Wind kam auf, es regnete leicht und wir standen kurz davor, das Camp evakuieren zu müssen. Wir hatten dann aber Glück und durften weiterschlafen.
Am nächsten Morgen sammelten wir uns ein Zmorge aus Brennnesseln und anderen Kräutern, dazu wieder Kartoffeln. Einige probierten sogar die Heuschrecken von der Wiese, denen man zuerst den Kopf abreissen musste. Das hab ich dann gelassen.
Jetzt wurden wir noch über Themen wie Survivalpsychologie und Erste Hilfe sowie Orientierung aufgeklärt. Dann kam das Thema Trinkwassergewinnung und Aufbereitung. Dazu mussten wir im Wald Wasser finden und es dann mit Hilfe von heissen Steinen aufbereiten. Auch eine interessante Erfahrung.
Kurz nach dem Mittagessen mussten wir dann unsere Shelters zurückbauen und aufräumen und dann war das Wochenende auch schon vorbei.
Ich fand es war eine tolle Erfahrung und habe es mir viel schwieriger und extremer vorgestellt. Das ganze Wochenende hatte ich nicht einmal Hunger, geschlafen hab ich eigentlich erstaunlich gut und ich empfand es als sehr entspannend, einfach mal im Einklang mit der Natur zu leben.
Falls ihr auch mal diese Erfahrung machen wollt, empfehle ich euch die Kurse von Gion von Swiss Survival Training. Auf seiner Homepage findet ihr Kursdaten, Infos und auch Fotos.
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